Richard Serra (geb. 1938 in San Francisco) zählt zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. Er wird meist mit seinen monumentalen Aussenskulpturen aus Stahl in Verbindung gebracht, mit denen er seit den 1970er-Jahren immer wieder öffentliche Debatten provoziert – so auch in Basel, wo er auf dem Theaterplatz mit seiner Skulptur Intersection einen markanten Akzent gesetzt hat. Die von Serra hervorgebrachten Strukturen und Skulpturen lösen komplexe ästhetische Erfahrungen aus, die das Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung – sei diese gebauter, urbaner oder landschaftlicher Natur – und seine Wahrnehmung der Welt direkt betreffen.
Die Ausstellung Richard Serra: Films and Videotapes im Kunstmuseum Basel | Gegenwart legt nun den Fokus auf sein filmisches Schaffen, das seit den Anfängen 1968 bedeutende Impulse für den künstlerischen und experimentellen Umgang mit beiden Medien geliefert hat. Serra hat nicht zuletzt auch eine Reihe von Personen in sein filmisches Schaffen einbezogen, die im Bereich der Kunst- oder Filmgeschichte ihre eigene Bedeutung erlangt haben, beispielsweise Joan Jonas, Nancy Holt oder Babette Mangolte.
Die Ausstellung versammelt sechzehn Filme und Videos, die Richard Serra zwischen 1968 und 1979 angefertigt hat. Alle Werke können im Originalformat betrachtet werden. Richard Serra: Films and Videotapes ist die erste Ausstellung, die in solch umfassender Weise dem gesamten filmischen Schaffen Serras gewidmet ist. Denn obwohl diese Werke von der Kunsttheorie als bedeutende Komponente in Serras Œuvre betrachtet werden, sind sie als ein
zusammenhängender Werkkomplex im Ausstellungsbetrieb relativ unterrepräsentiert geblieben – was möglicherweise dem Umstand geschuldet ist, dass es schwierig ist, 16mm-Filmmaterial über einen längeren Zeitraum konstant zu präsentieren. Dem Kunstmuseum Basel aber erscheint es wichtig, dem bewegten Bild in Serras Werk eine Bühne zu geben.
Die Öffentliche Kunstsammlung Basel besitzt sechs Filme und vier Videos von Richard Serra, von denen einige schon 1977 von Franz Meyer, die anderen 1980 von Christian Geelhaar angekauft wurden. Vier Filme sowie eine Videoarbeit werden vom Museum of Modern Art (MoMA) in New York ausgeliehen. Ein weiteres Video kann mit Unterstützung der Stiftung Situation Kunst, Bochum, gezeigt werden.
Mit Ausnahme des Videos China Girl wurden sämtliche Vorführkopien für die Ausstellung mit Unterstützung des MoMA produziert, das seit Längerem an der Entwicklung neuer Restaurierungsverfahren für zelluloidbasierte Kunst arbeitet.
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