Der US-amerikanische Künstler Mark Dion, international berühmt für seine zeitgenössischen Wunderkammern, inszeniert in der Ausstellung Delirious Toys die Welt des Spiels und der Phantasie und überwindet mit hunderten von Exponaten nicht nur Raum und Zeit, sondern wirft auch einen kritischen Blick auf das Kinderspielzeug an sich.
Für die Ausstellung recherchierte er monatelang in der rund 70.000 Objekte umfassenden Sammlung des Stadtmuseums Berlin, einer der größten Deutschlands. Davon ausgehend entstand ein Labyrinth aus Brettspielen, eine Prozession der Tiere, ein Rundkurs mit einem imaginären Rennen zwischen Fahrzeugen aller Art, eine Riesentruhe voller Teddybären, eine Puppenhöhle und eine Kriegslandschaft. Auch historische Puppenhäuser und ein „Giftschrank“ mit grenzwertigen und grenzüberschreitenden Spielsachen sind zu sehen.
Mark Dion beschäftigt sich schon seit den späten 1980er Jahren intensiv mit der Frage, wie Wissen im Museum generiert und weitergegeben wird, immer mit wachem Blick für Systeme der Ausbeutung und Unterdrückung. Denn Spielzeuge, in der Regel von Erwachsenen für Kinder gestaltet, vermitteln immer auch Vorstellungen vom Menschen und von seiner Welt. Im Umgang mit Spielzeug üben Kinder Rollenbilder ein, und durch Spielzeug werden ihnen gezielt Themen oder Ideologien nahegebracht.
Eine Ausstellung der Stiftung Stadtmuseum Berlin in Kooperation mit der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
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